Ljubimowka – Echo. Wien

Ljubimowka – Echo. Wien

Vom 22.–23. November 2025 findet im Depot in Wien erstmals das Festival neuer Dramatik „Ljubimowka – Echo“ statt. Regisseur:innen und Schauspieler:innen aus Österreich und Deutschland lesen deutsche Übersetzungen von sieben neuen Stücken russischsprachiger Autor:innen im erzwungenen Exil.

Alle szenischen Lesungen finden im DEPOT statt – auf Deutsch und Russisch mit Untertiteln. Wie beim Festival üblich, folgt nach jeder Lesung ein Publikumsgespräch mit Autor:in, Regie und Ensemble.

 

In das Hauptprogramm wurden sieben Stücke aus den Shortlists des Festivals „Ljubimowka" aufgenommen. Außerdem umfasst das Festivalprogramm eine Podiumsdiskussion mit Dramatiker*innen, Übersetzer*innen und Teilnehmer*innen der „Ljubimowka". Das vollständige Programm ist unten aufgeführt bzw. dem Pressetext beigefügt.

Alle szenischen Lesungen finden auf der Bühne des Depot statt. Traditionell folgt auf jede Lesung ein gemeinsames Gespräch mit der Autorin bzw. dem Autor, der Regie und den Schauspieler*innen.

 

Festivalprogramm

 

SAMSTAG 22. November 2025

15:00 Festivaleröffnung

15:15 Eröffnungsstück: „Frauen in Dunkelheit“ von Iryna Serebriakova & Masha Denisova (Kyjiw / Warschau) + „Männer am helllichten Tag“ von Iryna Serebriakova (Kyjiw / Warschau)

Regie: Ivan Strelkin & Ira Süssenbach

 

„Frauen im Dunkeln“. Übersetzung: Satchel Reemtsma. Gespräche ukrainischer Frauen über das Leben in der Stadt bei ständigen Stromausfällen während des Krieges. 

 

„Männer am helllichten Tag“. Übersetzung: Johanna Marx, Claudia Zecher. Gespräche ukrainischer Männer über das Leben während der Mobilmachung, über das Drücken vor dem Dienst und das Freiwilligmelden, über die Entvölkerung der Städte und den Verlust gewohnter Bindungen, über Angst, Liebe, Verwirrung und Unterstützung.

18:00 „Götterspiel. Theatrale Untersuchung eines Kriegsverbrechens” von Marius Ivaškevičius (Vilnius)

Regie: Greta Susceviciute

Übersetzung: Ruth Altenhofer, Johanna Marx, Claudia Zecher

 

Ein episches Stück, das sich mit der Untersuchung von Gewalt im Krieg und Patriarchat anhand dokumentarischer Zeugnisse von Frauen befasst, die die Belagerung von Mariupol im Jahr 2022 überlebt haben. Darunter ist die Geschichte von Anna Belobrova und dem Tod ihres Mannes, des litauischen Dokumentarfilmers Mantas Kvedaravičius.

20:30 „Verbotene Gefühle ...in Zeiten des Kriegs“ von Nana Grinstein, Nadiia Humeniuk, Friederike Meltendorf, Natalia Reznichenko, Julia Solovjeva, Julia Zeichenkind, Henrike Schmidt (Hamburg)

Gelesen von den Autorinnen

Übersetzung: Friederike Meltendorf, Henrike Schmidt

 

Ein dokumentarisches Projekt, basierend auf realen Interviews mit Menschen aus der Ukraine, Russland, Deutschland und anderen Ländern, die den Krieg erlebt oder reflektiert haben. Das Stück besteht aus anonymisierten Monologen in verschiedenen Sprachen, die widersprüchliche, unterdrückte, „verbotene“ Gefühle thematisieren. Es schafft einen Raum für ehrliche Aussagen und den Versuch von gegenseitigem Verstehen.

SONNTAG 23. November 2025

13:00 Offener Runder Tisch mit Übersetzer*innen, Autor*innen und Festivalteilnehmer*innen

15:00 „Wanja ist am Leben“ von Natalia Lizorkina (Moskau / Tbilisi).

Übersetzung ins Deutsche und Lesung: Maria Agni

Ein Monodrama über eine Soldatenmutter, deren Welt von Stimmen aus der Außenwelt erfüllt ist. Das Stück wurde im März 2022 geschrieben und gilt als das wichtigste russische Theaterstück seit Beginn der großangelegten Invasion. Die englischsprachige Uraufführung fand 2023 beim Edinburgh Fringe Festival statt. Das Stück wurde vom Publikum begeistert aufgenommen und erhielt hervorragende Kritiken in renommierten Medien wie The Financial Times, The Scotsman, The Edinburgh Reporter, The Theatre Times und vielen anderen.

16:30 „BOBIK - Gefangenentransporter“ von Liza Kaschintseva (Moskau)

Übersetzung: Ruth Altenhofer

Regie: ein Videostück von Liza Kaschintseva

 

Ein Theaterstück im Format eines Videoessays. Eine Chronik der politischen Aktionen der Jahre 2021–2022 in Moskau – mit dem gezielten Versuch, in einen Gefangenentransporter („Автозак“) zu gelangen und diese Erfahrung zu durchleben. Und wie genau das „gelingt“.

18:00 Festivalabschlussstück: „Say hi to Abdo“ von Mikita Iljintschik (Nawahrudak / Warschau)

Regie: Senya Romin

Übersetzung: Ruth Altenhofer, Johanna Marx, Claudia Zecher

Wir befinden uns in einem Gerichtssaal der Zukunft. Das Verfahren steht kurz vor dem Beginn. “Say hi to Abdo” untersucht, was geschieht, wenn Menschlichkeit digitalisiert und Mitgefühl archiviert wird. Es ist zugleich politische Science-Fiction, Gerichtsdrama und Manifest.

 

20:00 Abschluss des Festivals

 

Das Festival wird von der künstlerischen Leitung von „Ljubimowka“ mit Unterstützung des Dialogbüro Vienna organisiert. Kuratorin des Festivals ist Anastasia Patlay, Regisseurin, Dramatikerin und eine der künstlerischen Leiterinnen der „Ljubimowka".

 

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